Dell XPS 15 im Windows-Love.de Test

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Auf der Suche nach einem neuen, treuen Begleiter für die Arbeit durfte ich bereits das Asus Zenbook 13 testen. Doch die Auswahl an passenden Geräten da draußen ist so groß, dass ich noch immer unschlüssig bin. Daher hat mir Dell freundlicherweise das Dell XPS 15 zum Testen zur Verfügung gestellt.

Die technischen Daten des XPS 15:

  • Display: 15,6 Zoll FHD mit 1920 x 1080 Pixel
  • Prozessor: Intel Core i5-8300H
  • Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 1050
  • Arbeitsspeicher: 16 GB DDR4
  • Speicher: 512 GB M.2 SSD
  • Anschlüsse: 1 x USB 3.1 Typ-C Thunderbolt 3, 2 x USB 3.1, 1 x HDMI, 3,5mm Audio, SD Kartenleser
  • Konnektivität: Killer 1535 WLAN 802.11 ac + Bluetooth
  • Maße und Gewicht: 357 x 235 x 17mm / 1,8 kg
  • Preis: 1.399,00 €

Design und Verarbeitung

Schon beim auspacken sticht einem das Dell XPS 15 ins Auge. Die komplette Ober- und Unterseite des Gerätes besteht aus Aluminium. Das sieht nicht nur hochwertig aus und wirkt auch sehr edel. Doch leicht ist es nicht. Mein Modell wiegt aufgrund der Ausstattung mitsamt der Grafikkarte satte 1,8 Kilogramm. Um doch noch etwas Gewicht einsparen zu können besteht der mittlere Teil des XPS aus Kohlefaser. Dadurch ist die Handauflage etwas griffiger, fast wie gummiert und fühlt sich sehr gut an.

Durch die Masse lässt sich das Display nicht mit einer Hand öffnen, was an sich kein Problem darstellt. Jedoch fehlt eine Einkerbung, wodurch es manchmal recht kniffelig ist den Laptop zu öffnen. Wenn es dann erst einmal offen ist, bewegt sich das Display nicht mal durch eine Erschütterung sondern sitzt fest. Das Einstellen finde ich manchmal jedoch etwas schwerfällig.

Was die Anschlüsse angeht wurde das nötigste verbaut. An der linken Seite befindet sich neben der Ladebuchse ein HDMI Anschluss, ein USB 3.1 Anschluss, der USB 3.1 Typ-C Anschluss (über den sich das XPS 15 auch laden lässt) und der 3,5mm Klinkenstecker. Auf der rechten Seite findet man einen weiteren USB 3.1 Anschluss und den SD Kartenleser. Außerdem ist dort ein weiterer kleiner Knopf, der als Ladeanzeige fungiert. Die Lautsprecher befinden sich auf der vorderen Unterseite des XPS 15. Auch die Lüftungsschlitze und eine Wartungsklappe findet man auf der Unterseite.

Tastatur und Touchpad

Die Tastatur ist für jemanden der viel schreibt der wichtigste Bestandteil in einem Laptop. Es ist immer schwer zu beschreiben was einem an einer Tastatur gefällt und was nicht. Die im Dell XPS 15 verbaute Tastatur gefällt mir sehr gut. Die Tasten wackeln kaum, sind also sehr fest und machen wenig Lärm. Das gesamte Tippgefühl an sich ist hervorragend, jedoch gibt es zwei kleine Mankos. Einer davon ist die Größe der Tastatur. Im Vergleich zum Gehäuse wirkt die Tastatur recht klein. An den beiden Seiten ist noch sehr viel ungenutzter Spielraum, was man an der Tastengröße merkt.

Das zweite Manko ist für viele vielleicht nur eine Kleinigkeit, mich stört es jedoch sehr. Seit meinem letzten Test habe ich die Tastaturbeleuchtung sehr zu schätzen gewonnen und möchte sie nicht mehr missen. Auch das XPS 15 verfügt über eine Tastaturbeleuchtung, die sich in 2-Stufen regulieren lässt. Jedoch ist die Beleuchtung nicht dauerhaft aktiv sondern geht nach wenigen Sekunden aus sobald man die Tastatur oder das Touchpad nicht verwendet. Und das passiert oft, vor allem wenn man mit einer Maus arbeitet. Gerade im dunkeln ist das sehr unpraktisch und ich habe keine Möglichkeit gefunden das anders einzustellen.

Was das Touchpad angeht gibt es eher wenig zu sagen. Es ist wie man ein gutes Touchpad heutzutage erwartet. Mit einer diagonale von rund 12,5 Zentimetern ist es groß und eignet sich hervorragend zum arbeiten. Außerdem unterstützt es Multi-Touch und Multi-Gesten mit bis zu 4-Fingern. Im Test klappte dies hervorragend. Ich konnte zum Material leider nichts finden, aber da es so glatt ist gehe ich davon aus, dass es sich um eine Glasfaserbeschichtung handelt.

Der Fingerabdrucksensor wurde übrigens ganz platzsparend im Einschaltknopf untergebracht. Dieser befindet sich rechts oben, jedoch ohne Absenkung. Dadurch ist es vor allem im dunkeln schwer den Schalter richtig zu treffen. Nach den drei Woche in denen ich das Testgerät hatte, kenne ich die Position aber so gut wie auswendig.

Display und Sound

Im Dell XPS 15 wurde ein 15,6 Zoll großes, mattes Full HD Display (1920 x 1080) verbaut. Selbst wenn es draußen sehr hell ist, kann man noch immer die Inhalte auf dem Display hervorragend erkennen. Ein wichtiges Merkmal für einen Laptop, egal ob für zuhause im Büro oder unterwegs. Auch die Blickwinkelstabilität ist hervorragend. Mit zwei oder drei Personen auf dem Laptop einen Film schauen sollte also kein Problem darstellen, jedoch sollte man Unterwegs keine sensiblen Daten aufrufen. Immerhin könnte der Sitznachbar einen Blick darauf werfen. Das Display ist übrigens praktisch randlos. Dieser beträgt nur knapp 6 mm weshalb sogar die Webcam an einer anderen Stelle verschoben werden muss. Diese befindet sich daher unter dem Display beim Schriftzug des Herstellers. Eine ungewohnte Position.

Der Klang der Lautsprecher ist hervorragend. Zusammen mit dem großen Display und der Soundqualität eignet sich das XPS 15 auch hervorragend als Multimedia Laptop um Filme und Serien zu schauen. Wer sagt denn, dass so ein Gerät nur für die Arbeit zu gebrauchen ist?

Performance

Jetzt sind wir wieder bei einem der spannendsten Punkte angekommen, die Performance. Auch wenn anhand der Ausstattung viele Gerät ähnlich aussehen, gibt es dort auch manchmal Unterschiede die sogar ausschlaggebend sein können. Mein Testgerät verfügt über 8 GB Ram, einen i5 Prozessor der 8. Generation, einer 256 GB großen SSD und einer Nvidia GeForce GTX 1050 Grafikkarte. Das ist die Ausstattung des Einsteigermodells für rund 1.399 Euro.

Die Leistung der verbauten Hardware ist ganz ordentlich. Jedoch kommt die Kombination aus einem i5 und nur 8 GB Ram beim arbeiten mit dem Browser und anderen Programmen manchmal an seine Grenzen. Dann kommt es schon mal vor, dass plötzlich die Twitter PWA geschlossen wird oder Webseiten nachladen müssen. Immer praktisch wenn es sich dabei um den Artikel handelt den man gerade schreibt. Für den Preis hätte man dem XPS 15 schon etwas mehr Leistung spendieren können. Immerhin liefert die SSD Solide Werte, auch wenn 256 GB knapp bemessen sind. Warum knapp bemessen?

Die Frage lässt sich mit einem Blick auf die Ausstattung beantworten. Im Dell XPS 15 kommt eine Nvidia GeForce GTX 1050 Grafikkarte zum Einsatz. Diese eignet sich hervorragend zum spielen vieler aktueller Titel. Ohne ausreichend Speicherplatz wird das jedoch zum Problem, weshalb das Einsteigermodell eher für Spiele geeignet ist die wenig Speicherplatz verbrauchen. Im Test erreichten Spiele wie Forza Motorsport 7, Minecraft und Co. in der Standardeinstellung ohne Probleme 60 Bilder pro Sekunde (FPS). Ich weiß nur nicht ob ich einfach zu blöd war, etwas übersehen habe oder es einfach nicht ging. In Minecraft wollten die FPS einfach nicht höher, egal was ich probiert habe. Da war ich schon ein wenig verwundert, immerhin schafft sogar mein alter Laptop mehr.

Nun kommen wir aber zu dem größten Kritikpunkt am Dell XPS 15, dem verbauten WLAN Modul. Von einem 1.400 Euro Laptop, mit einer Ausstattung die sogar fürs Gaming reicht, erwartet man das alle Komponenten perfekt zusammenspielen. Das ist beim XPS 15 nicht der Fall, denn das verbaute Killer 1535 WLAN Modul tanz aus der Reihe. Nachdem ich das Gerät eingerichtet hatte und die nötige Software und Apps herunterladen wollte, traten die ersten Probleme auf. Die Downloadgeschwindigkeit war miserabel und schwankte zwischen 0 und 10 Mbit pro Sekunde. Zum Vergleich: Das Zenbook 13 hatte am selben Standort bis zu 40 Mbit pro Sekunde und selbst mein alter Laptop kommt auf ca. 30 Mbit pro Sekunde. Und das bei einer 50k Leitung. Außerdem bricht immer wieder die Verbindung zum Router ab.

Nachdem es nicht besser wurde, setzte ich das Gerät zurück, was an der Situation jedoch nichts änderte. Selbst der Versuch andere Treiber zu verwenden brachte keine Besserung. Irgendwann fand ich dann Erfahrungsberichte anderer Nutzer die über ähnliche Probleme klagten. Die Laptop Modelle waren zwar unterschiedlich, jedoch war in jedem dasselbe Killer 1535 WLAN Modul verbaut. Kurzgesagt haben Dell Laptops mit verbautem Killer WLAN Modul massive Internetprobleme. Woran es genau liegt kann man nicht sagen, aber gerade bei solch einem Gerät ist das ärgerlich. Zum Glück funktionierte der Hotspot meines Handys, über den ich das XPS 15 den gesamten Testzeitraum über betrieben habe. Leider konnte ich so nur wenig Spiele herunterladen und testen.

Die einzige Option scheint es zu sein, dass der Support von Dell das verbaute Killer WLAN Modul ausbaut und durch ein Modul von Intel ersetzt. Warum das Killer Modul weiterhin verbaut wird obwohl die Probleme seit langem bekannt sind kann ich nicht sagen. Für die Kunden ist es jedoch ärgerlich und man muss beim Kauf genau hinschauen.

Akkulaufzeit

Bei der Akkulaufzeit von Geräten streiten sich die Geister. Die Hersteller prahlen mit unglaublichen Werten und bei der Nutzung holt einem dann die Realität ein. Das XPS 15 wird mit einer Akkulaufzeit von bis zu 11 Stunden beworben.

Bei mir hielt der Akku zwischen 6 und 8 Stunden, je nachdem wie sehr ich das Gerät beansprucht habe. Im Test hatte ich immer rund 10 - 15 Tabs in Microsoft Edge, die Twitter PWA und die Telegram Desktop App offen. Zwischendurch auch mal Discord oder myTube um Videos zu schauen. Beim Spielen ist der Akku jedoch bereits nach rund 3 bis 4 Stunden leer und muss wieder aufgeladen werden. Das hängt aber vom jeweiligen Spiel ab.

Leider gab es auch hier eine negative Auffälligkeit. Ich kann nicht sagen ob es am Gerät selbst oder am System lag, aber das XPS hat sich nach dem zuklappen nie komplett in den Stand-By Modus geschaltet. So trudelten nicht nur weiterhin Benachrichtigungen ein, sondern der Akku war am nächsten Morgen nur noch bei rund 40 bis 50 % und musste erstmal wieder geladen werden.

Macht der Akku jedoch einmal schlapp ist das Dell XPS 15 mit dem mitgelieferten Netzteil schnell wieder voll. Der Ladevorgang dauert nur rund 1 1/2 bis 2 Stunden. Zumindest bei mir, während ich weiterhin am arbeiten bin. Jedoch dreht beim Ladevorgang der Lüfter auf,was bei der Arbeit als störend empfunden werden kann. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und blendet die Geräusche aus. Als kleine Besonderheit lässt sich der Laptop auch über den USB Typ-C Thunderbolt 3 Anschluss auf der linken Seite laden. Wie lange das jedoch dauert habe ich nicht getestet.

Bewertung

Pro

  • hochwertige Optik und Verarbeitung
  • gute Ausstattung
  • Viele Anschlüsse
  • Großer Akku

Contra

  • lässt sich schwer öffnen
  • Tastaturbeleuchtung ist nicht dauerhaft an
  • Tastatur könnte größer sein
  • WLAN Modul bereitet Probleme

Fazit

Das Dell XPS 15 ist ein klasse Allrounder und eignet sich für viele verschiedene Anwendungsszenarien. Selbst die ein oder anderen aktuellen Spiele können darauf Problemlos gespielt werden. Jedoch sollte man dann zu einer teureren Ausstattung greifen, da das Einstiegsmodell schnell mal an seine Grenzen stoßen kann. Außerdem ist die SSD für viele Spiele einfach zu klein. Das verbaute Killer WLAN Modul sollte man ebenfalls genauer im Auge behalten und gegebenenfalls einen Austausch verlangen. Denn gerade das kann schnell den guten Eindruck trüben und den Spaß verderben. Wer einen hochwertigen Laptop mit viel Power sucht, der ist mit dem XPS 15 wirklich gut beraten. Nur der Preis könnte dann noch im Wege stehen. Ich bin ein wenig traurig, dass der Test schon wieder vorbei ist. Aber die drei Wochen haben mir bei meiner künftigen Entscheidung sehr weiter geholfen und ich bin gespannt für welches Gerät ich mich am Ende entscheiden werde.


Gesamtbewertung:

85/100 Prozent



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