Wenn Microsoft etwas ankündigt kann man eigentlich schon einen Artikel für das nächste Jahr vorbereiten. Nicht nur Ankündigungen wie die iTunes App für Windows ziehen sich schleppend, sondern auch die eigenen Produkte. Im April 2017 schickte Microsoft sein neues Aufgabenverwaltungsprogramm "Microsoft To-Do" ins Rennen. Vorher hatte man das deutsche Unternehmen 6Wunderkinder zusammen mit deren App Wunderlist aufgekauft und wollte dieses in Microsoft To-Do integrieren.
Aufgekauft, auf Eis gelegt und nun?
Nach dem Kauf von Wunderlist hatte Microsoft die App in den Wartungsmodus versetzt. Die fehlenden Funktionen sollten ab da an schnell nachgerüstet werden, damit Microsoft To-Do Wunderlist komplett ersetzen sollte. Jedoch begann damit das Dilemma.
Nach wie vor fehlen viele Features in Microsoft To-Do. Auch wenn das Team nach und nach Fortschritte erzielt und neue Funktionen bereitstellt, klafft zwischen den beiden Apps noch immer eine riesige Lücke.
Der Kollege Cashy hat nun auf Twitter seinen Unmut über die Situation kundgetan und von Christian Reber, Gründer von 6Wunderkinder, ein paar interessante Antworten erhalten.
Ich habe mich langsam damit abgefunden, war keine angenehme Erfahrung... @caschy
Wunderlist wird es noch deutlich länger geben als angekündigt, es gab technische Herausforderungen bei der Portierung. Ich wünsche dem Team das es gelingt.
Ursprünglich war das Ziel die App noch ~1 Jahr laufen zu lassen, und dann Microsoft To-Do fertig zu haben. Wird aber noch länger dauern, solange bleibt Wunderlist auch online (was ja Sinn macht).
Erklärung: Wunderlist’s API läuft auf AWS, und sollte dann auf Azure portiert werden. Das war aber extrem aufwändig, deshalb musste alles neugeschrieben werden (auch für Exchange/Office Integration). Ist aber leichter gesagt als getan, deshalb dauert es so lange.
Das Ende von Wunderlist ist noch immer nicht absehbar. Grund dafür ist der Umzug der Services von Amazons AWS auf Microsofts Azure. Dies läuft aber nicht wie geplant, da vieles neugeschrieben werden muss und sehr viel Zeit frisst. In der Zwischenzeit werden viele Nutzer auf andere Dienste ausweichen und sicherlich nicht zurückkommen. Microsoft muss sich sputen um nicht noch mehr Kunden zu vergraulen und zu verlieren.
Microsoft To-Do selbst gefällt mir super. Ich habe zuvor noch nie mit einer Aufgabenverwaltung gearbeitet und mir immer alles irgendwie so zurechtgelegt. Das Programm ist aber sehr hilfreich. Gerade weil es so schlicht gehalten ist, findet man sich auch sehr leicht zurecht. Ich bin gespannt welche Features in Zukunft noch dazukommen werden.