Vorwort
Im digitalen Zeitalter gibt es viele Wege sich mit Menschen zu verständigen. Sei es per E-Mail (z.B Outlook) oder per Messenger (z.B WhatsApp). Wir können ganz bequem und unverbindlich bei diesen Instant Messaging Diensten einen Account erstellen und sofort los legen. Doch bedenken wir etwaige Sicherheitsrisiken? Die Abgabe von Daten passiert manchmal sehr leichtsinnig. Wissen wir denn genau wo und wie diese Daten verarbeitet werden? Hinzu kommt auch das die zunehmende Digitalisierung uns einen Hauch Realität nimmt im Bezug auf den sozialen Dialog im normalen Alltag. Aber dennoch hat es auch seine praktischen Seiten. Kontakt halten mit Freunden die weiter weg wohnen, ist absolut kein Hindernis mehr. Ebenso ist die grafische Darstellung von Emotionen in Form von (Stickern, Gifs und Emojis) abwechslungsreich.
Doch welchen Messenger soll ich nutzen? Diese Frage kann der mainstream Deutsche sofort beantworten. Natürlich WhatsApp! Aber nicht doch. Wieso muss es immer nur einen Messenger Vorschlag geben? WhatsApp hat seine Bekanntheit und Reichweite über Jahre ausgebaut. Jetzt muss man das Gefühl haben wenn man kein WhatsApp nutzt ausgegrenzt zu sein. Folglich gibt es eine zunehmende Skepsis gegen andere Messenger.
Inmitten dieses Messengerschlachtfeldes hat sich eine App besonders hervorgetan. Telegram. Damals wurde dieser Messenger auch gehypet unter anderem wegen den mangelnden Sicherheitsstandards von WhatsApp und dem NSA Skandal. Dem Geheimdienst NSA war es möglich Nachrichten von Usern auszulesen und mitzuschneiden. Edward Snowden machte diesen im Jahre 2013 bekannt. Plötzlich gab es einen großen Aufschrei unter der Community. Viele wollten eine WhatsApp Alternative. Telegram bot zu diesem Zeitpunkt eine *Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dies bewegte viele User zu einem Wechsel. Natürlich zog WhatsApp bald nach und baute ebenfalls eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein. Ich denke trotz dieser Erneuerung war das misstrauen zu groß und womöglich ist ein Teil der alten Community bis heute bei Telegram geblieben.
Telegram: Alltagstauglich?
*Anmerkungen weiter unten
Für viele ist der Aspekt der täglichen und praktischen Nutzung eines Messengers sehr wichtig. Telegram bietet eine saubere und übersichtliche Oberfläche und viele nützliche Einstellungsmöglichkeiten, um einen die Nutzung zu erleichtern. Die Designpolitik von Telegram hat sich das Ziel gesetzt die Oberfläche so minimalistisch zu halten, um eine einfache und saubere Nutzung zu garantieren.
Anmelden
Die Anmeldung erfolgt, wie bei WhatsApp, durch die Telefonnummer und braucht nicht die des Gerätes selbst zu sein. Allerdings können beliebig viele Geräte mit der gleichen Nummer angemeldet sein. Inhalte werden dann zwischen diesen verschiedenen Geräten synchronisiert (für die „Geheimen Chats“ ist dies allerdings aufgrund dieser Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht möglich).
Profil
Du kannst ein individuelles Profibild festlegen und z.B einen kleinen Satz über dich schreiben der dann in deiner Bio angezeigt werden. Ebenso nützlich ist die Funktion, um einen Benutzernamen festzulegen. Diesen kannst du festlegen, damit dich andere über diesen finden und du nicht deine Nummer übermitteln musst. Deine Kontakte kannst du über eine übersichtliche Liste verwalten und behältst den Überblick.
Desktop Client und App
Du hast die Möglichkeit neben der App auch einen Desktop Client zu verwenden. Hier stehen dir auch alle Einstellungsmöglichkeiten der normalen App zur Verfügung. Vor allem für Leute hilfreich die nicht immer Lust auf das Smartphone getippere haben. Die Desktop Version lässt sich ganz einfach über den Store installieren unter Windows 10 oder hier.
100 Millionen Nutzer
Telegram hat schon eine größere Community über die Jahre aufbauen können. Immer mehr Leute finden zu Telegram, weil sie einfach etwas neues testen wollen oder sich von dem Mainstream Angebot eine Atempause verschaffen. Dies ist natürlich nicht so viel wie bei WhatsApp, aber dennoch eine stolze Menge für einen Messenger. Werde du auch ein Teil dieser Community und erweitere deinen Horizont auf eine ganze neue Weise. Lasse dich von neuen Funktionen und von Benutzerfreundlichkeit fesseln.
Chat
Chatten geht auch leicht von der Hand. Du addest einen Freund entweder über seinen angegebenen Benutzernamen oder seiner Telefonnummer.
Hier hast du die Wahl zwischen einem geheimen Chat, der nicht serverseitig gespeichert wird oder zu der ganz normalen Cloud Alternative. Der normale Chat wird zwischen dem Endgerät und dem Server verschlüsselt. Zusätzlich werden die Daten nach Angaben des Betreibers auf den Servern verschlüsselt gespeichert, wobei Telegram seine Datencenter über die ganze Welt verteilt hat und die verschlüsselten Daten angeblich getrennt vom Schlüssel speichert, so dass Staaten oder Geheimdienste selbst bei Durchsuchungen und Beschlagnahme der Server keinen Zugriff auf die Daten haben sollen. Sämtliche Daten sind jedoch für den Betreiber stets lesbar. Der Vorteil des Cloud-basierten Ansatzes ist vor allem ein erhöhter Komfort, so dass Benutzer ihre Chats auf mehreren Geräten synchronisieren und abrufen können, beispielsweise am Desktop, Tablett oder Smartphone.
In den geheimen Chats kannst du den Inhalt den du in diesen Verlauf verschickst auch für die andere Person löschen. Löscht einer der Parteien den Chat komplett wird der Verlauf von beiden vollständig entfernt. Die Löschung kann mit einem Timer erfolgen der je nach Bedarf so eingestellt werden kann wie man es braucht. Der Chat kann bei einer Beschlagnahmung aller Server z.B nicht wieder hergestellt werden. Bei diesem Chattypus kann man einige kleine Patzer rückgängig machen. Für viele Sicherheitsfanatiker auf jeden Fall ein Pluspunkt. Dennoch ist diese Chatverlauf nur auf dem Gerät vorhanden mit dem der Chat gestartet wurde. Eine Synchronisation findet nicht statt.
Die Chatfunktionen sind sehr umfangreich. Du hast die Möglichkeit Gifs und Sticker zu versenden und normale Emojis, um deinen emotionalen Status mitzuteilen. Ebenso sinnvoll umgesetzt ist das Teilen von Medien in Form von Bildern oder Videos. Du kannst beim Teilen einstellen ob es eine komprimierte Übertragung ist oder eine ohne Verlust. Dies lässt dich bei größeren Datenmengen Abwegen. Außerdem kann man ein selbst zerstörendes Bild verschicken was sich nach x Sekunden selber zerstört. Diese Funktion kennt man z.B aus Snapchat.
Gruppenfunktion
Gleichermaßen praktisch hat sich die Gruppenfunktion etabliert. Man unterscheidet hier auch zwischen zwei Typen. Einmal die Riesengruppen mit bis zu 10.000 Mitgliedern die einige kleinere Vorteile mit sich bringen. Die Ernennung von Administratoren und Verwaltungspersonen lässt sich hiermit sehr gut vollziehen. Einzelne Rechte können für jeden Rang eingestellt werden. Ebenso kannst du ein eigenes Sticker Packet festlegen was von der Gruppe benutzt werden kann. Einladungen lassen sich einfach mit dem integrierten Gruppenlink vollführen. Verschickt oder gut eingebunden in einer Webseite als Link, finden User schnell zu deiner Gruppe, mit der integrierten Beitreten Funktion die ein Webbrowser Tab öffnet. Ebenso gut funktioniert das Einladen eines Gruppenmitglieds über die interne Einladenfunktion mit der du ganz einfach einen Freund hinzufügen kannst. Die kleinere Version der Gruppenchats ist eine abgespeckte Version. Sie ist für kleinere Gruppen gut geeignet z.B für interne Absprachen eines Blogteams beispielsweise.
Sicherheit
Telegram bietet einige Sicherheitsfunktionen, um deine Daten zu schützen. Alles bei Telegram ist verschlüsselt inklusive Chats, Gruppenchats und Medien etc. Das Verschlüsselungsverfahren setzt dabei auf eine Kombination mit 256-bit symmetrischer AES Verschlüsselung, 2048-bit RSA Verschlüsselung und dem sicheren Diffie-Hellman Schlüsselaustauschverfahren. Dies erschwert das mitlesen deiner Daten von Dritten. Also liegen deine Daten sicher und verschlüsselt auf dem Telegram Server.
Einstellungen
Telegram bietet einige Einstellungsmöglichkeiten wie den Bildern zu entnehmen ist.
Medien
Bei Telegram kannst du in den Chats so viele Medien hochladen wie du möchtest. Es gibt keine Begrenzung. Dabei werden deine Medien auf die Telegram Cloud verschlüsselt hochgeladen.
Bots
*Bots vereinfachen das Leben eines jeden Gruppenadministrators. Beim sogenannten "BotFather" kannst du einen eigenen Bot erstellen und dann an deine Wünsche anpassen. Der Botfather unterstützt dich bei der Erstellung und beim einspeichern von verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten. Dazu zählen z.B: Liste der Commands eintragen und aktualisieren, Namen ändern, eine Beschreibung für den Bot hinzufügen und noch einiges mehr. Telegram bietet für die Verarbeitung der Botaufgaben die Telegram Webhooks, um z.B mit einem externen Verarbeitungssystem zu kommunizieren. Nebenbei ist noch zu erwähnen, dass es möglich ist mit dem Bot auch kleinere Minigames anzubieten die von deinen Gruppenmitgliedern gespielt werden können. Mehr Infos darüber erhältst du beim Botfather.
Synchronisation deiner Daten
Telegram synchronisiert deine Daten von deinen unterschiedlichen Geräten. So kannst du beispielsweise eine Nachricht von der Desktop Version verschicken und hast sie auch auf deinem Telefon oder Tablet. So gehen deine Daten niemals verloren und du hast sie z.B immer mobil bei dir.
Werbefrei und kostenlos
Telegram ist werbefrei und kostenlos. Das wird laut dem Unternehmen auch so bleiben. Sie wollen niemals Werbung oder Abo-Gebühren einführen.
Update
Telegram möchte neue Updatestandards setzen und regelmäßig neue Funktionen hinzufügen in Form von Updates. Ganz nach dem Leitspruch "Entdecke die Zukunft".
Anrufe
Gleichermaßen wie bei WhatsApp kann man Leute über Telegram anrufen. Dies ist ganz nützlich da dies über den Traffic deiner Internetoption geht und nicht z.B über deine Freiminuten. Das Telefonieren über W-Lan ist ebenso möglich. Natürlich ist das Telefonieren über W-Lan eine kostengünstigere Angelegenheit.
Anmerkungen:*
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Die zu übertragenden Daten werden auf Senderseite ver- und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt.
Bots
Unter einem Bot (von englisch robot ‚Roboter') versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.
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